Endlich .... (Ausgang)
Vor 14 Tagen hatte CANDY ihre Kleinen, im Alter von gut zwei Wochen, von der Maternité, die von Felicitas im Pferdeanhänger eingerichtet worden war, ins Heu abtransportiert. Heute hatten die vier kleinen Kätzchen, nach den langen Tagen an denen wir sie nicht zu Gesicht bekamen, erstmals Ausgang.
Die Mutter hatte ihre Jungen ins Heuzelt gezügelt, wo sie offenbar zwischen den gelagerten Rundballen wohnten. Jetzt kriechen die Kleinen auf den Paletts umher, machen Kapriolen und balgen sich. Scheinen also alle gesund zu sein.
Afe-n-es Schtündli
Zur „Einstimmung“ auf die Weidesaison im neuen grünen Gras, dürfen Snap, Chic und Max nun eine gute Stunde lang auf einer der saftig grünen Weide Gras fressen.
Obwohl die Pferde ja auch während den Wintermonaten auf die Weide gelassen werden, ist im Hinblick auf den heiklen Verdauungstrakt der Pferde Vorsicht geboten mit dem frisch wachsenden Gras. Die Dauer wird in den nächsten Tagen von einer Stunde sukzessive ausgedehnt werden, bis sie dann irgendwann rund um die Uhr draussen bleiben und grasen können wann und soviel sie wollen.
Privilegionäre
Wir haben manchmal gedacht, dass uns das alles hier langsam ein bisschen zu viel wird: Pferde betreuen und putzen, misten, Heuen, Gartenarbeit, Düngen, Laub rechen, Holz schlagen, etc. etc. Aber nun haben wir noch eindrücklicher als es uns vorher klar war, gemerkt, dass wir (eben nicht nur im Moment aber in dieser Pandemiezeit ganz besonders) zu den absolut Privilegierten zählen.
Einerseits, weil wir in Frankreich leben, wo die Regierung immerhin, wenn auch reichlich spät, die rigorosesten Massnahmen zur Eindämmung der Epidemie beschlossen hat. Es erstaunt uns zu lesen, dass in der Schweiz nach wie vor kein Ausgehverbot erlassen wurde. Etwas unverständlich im Kontext der ganzen Situation und in Kenntnis der Situation in China und Italien, das ja für ein Virus nicht allzu weit weg von der Schweiz ist!
Der weiteren sind wir sehr privilegiert, weil wir doch über ein paar Hektaren verfügen, auf denen wir uns im Moment tummeln können, genauer gesagt, arbeiten: Weidezäune reparieren, Laub vom Vorjahr von den Weiden entsorgen, Wasser für die Pferdetränken transportieren, Weiden abmisten usw. Aber wir können auch bloss einige Schritte marschieren - zum Beispiel zu den Neugeborenen Kätzchen - was den meisten Franzosen im Moment verwehrt ist.
Nun sind wir richtiggehend froh, um all die anfallende Arbeit und die Möglichkeit oft draussen am Werken zu sein und etwas für unsere Gesundheit, unsere Gelenke zu tun.
Kein Hauch jedoch von Strapazen, wir können uns die Zeit ja einteilen.
Einkaufen können wir im kleinen Supermarkt im Nachbardorf, aber entgegen den Berichten aus der Schweiz, wo vor allem Klo-Papier Mangelware ist, sind hier Eier und Karotten stets ausverkauft.
Manchmal ist es aber auch so wie in Boccacio's "Decamerone": Wir sitzen einfach im Garten und erzählen uns Geschichten.
Langweilig wird's uns ganz bestimmt nicht.
PS: Alexander Lukaschenko, seines Zeichens Präsident von Weissrussland und Hobby-Virologe, rät seinen Landsleuten: "Geht raus aufs Land und fährt Traktor. Wer Traktor führt redet nicht über das Virus, der Traktor wird jeden heilen."
Der Frühling in Mas de Rieu ist (rosa)rot

Junge Blätter des RED ROBIN-Strauches
Das zarte Rosa der TAMARISKE
Die direkt am Stamm und den Ästen haftenden Blüten des JUDASBAUMES
Die weinroten Blätter des PRUNUS PISSARDII