Die Wilden sind los

Zur Zeit blühen die wilden Karotten (Baucus carota L.) wieder auf den Weiden. Für die Pferde natürlich eine wunderbare Abwechslung zum allerdings immer noch relativ nahrhaften Gras. Sie fressen die Blütenstände mit Hochgenuss und ab und zu reissen sie mit der Pflanze auch eine kleine wilde Möhre aus der Erde.
Und hier noch die ganze Pflanze:
Das horizontale Wasserrad (Mühlrad) oder Der fehlende Kardan
Während Beats Aufenthalt stand natürlich auch ein Ausflug auf dem Programm. Dieses Mal besuchten wir das Moulin fortifié de Cougnaget. Diese Mühle wurde im 14.Jhdt. von Mönchen erbaut, die zahlreiche Klöster in der Umgebung mit Mehl versorgten. Da die armen Leute dieser Gegend immer wieder das Mehl stahlen, wurde diese Mühle als Festung erbaut, die dazumal nur mit einem Schiffchen erreichbar war. Nicht wenige Diebe seien ertrunken.
Der Kardan-Antrieb wurde erst etwa 200 Jahre später von Leonardo da Vinci erfunden. Die findigen Mönche konstruierten - im Gegensatz zu den Mühlen neueren Datums mit vertikalen Mühle- resp. Wasserrädern - horizontal liegende Wasserräder, um ihre Mahlwerke anzutreiben. Die Kraft jeder der drei "Turbinen" beträgt etwa 7 PS !!!
Die vergleichsweise riesigen Mühlsteine wiegen je ca. 1500 kg.
Faszinierender Weise funktionieren die drei riesigen Mahlwerke auch heute noch (natürlich nach mehreren Reparaturen und Instandstellungen). Man darf sogar am Ende der Führung auch daselbst und frisch gemahlenes Mehl mit nach Hause nehmen.
Beat, der Zimmermann
Ein weiteres Mal hat unser Freund Beat Hengartner zu unserer Freude Mas de Rieu zu einem der Ziele seiner Sommerreise auserkoren. Und so ist er Mitte Juli mit seiner Harley-Davidson via das Loiretal angereist.
Den gelernten Zimmermann erwartete hier - nebst dem Dolce-far-niente und der Piscine - auch schon ein weiteres Projekt, das seiner Professionalität bedurfte. Es ging nämlich darum, nach der letztjährigen Erweiterund des Unterstandes auf der Talus-Weide, nun auch den Pferdeunterstand auf den Catus-Weiden um ein überdachtes (mit Dach, nota bene) Kompartiment zu erweitern.
Mit Oliviers kleinem Lastwagen haben wir die überlangen dicken und schweren Pfatten, grossen Sparren und die Dachlatten geholt. Innert vier Tagen war die professionelle Überdachung des zusätzlichen Kompartimentes Dank Beats grosser Erfahrung und ebensolchem Einsatz erstellt.
Die beiden Eichen dienten auf der Aussenseite als stabile Pfeiler und wurden zwangsweise in das Dach integriert. Herzlichen Dank für diese tolle Arbeit. Wahrscheinlich werden sich die drei Pferde wiederum darum reissen, wer im neuen Teil des Unterstandes fressen darf.